In Ulan-Ude

waren wir auf der Ulitsa Lenina zum Einkaufen und Essen. Dabei haben wir uns auch den 5 m großen Leninkopf, der zur Weltausstellung in Kanada hergestellt  wurde und nun vor dem Regierungsgebäude von Ulan-Ude steht, angeschaut . Außerdem waren wir im Ethnographischen Museum. 

Winterjurte

So eine Jurte auf Rädern, gezogen von 10 Yaks, soll Chingghis Khaan besessen haben. Das haben wir im Museum als Modell gesehen.

Kloster Ivolginskiy

Der Lama Itigelov ist 1927 verstorben, wies jedoch seine Jünger an, nach 30 Jahren seinen Leichnam in Augenschein zu nehmen. So getan, fanden sie 1955 und 1972 einen unverwesten Körper vor. 2002 wurde ihm zu Ehren ein Tempel erbaut in dem der immer noch erhaltene Körper aufgebahrt ist. An 8 Terminen im Jahr wird der Tempel zur Besichtigung geöffnet.

Wir konnten den Tempel leider nur von außen sehen. So müssen wir das glauben.

Wieder in Russland

zurück…..

Wir sind jetzt am südlichen Ufer des Baikalsees, waren schon in der Thermalquelle Zagza und haben einen Spaziergang entlang des Strandes gemacht. Der Baikalsee ist das größte Süßwasserreservoir (ca. 20%) der Erde, er enthält mehr Wasser als die 5 nordamerikanischen Seen zusammen und wächst noch jedes Jahr um ca. 2 cm in der Breite. In der Fläche entspricht er derzeit ungefähr der Größe Belgiens. Er ist das einzige offene Trinkwassergebiet der Welt. Im Winter friert er zu, die Dicke des Eises beträgt dann 70 bis 110 cm und man kann den See dann mit dem Auto überqueren. So lange können wir aber nicht warten. Wir wollen noch auf die Insel Olchon und werden dafür die Fähre nehmen.

Mongolei, wie wir sie erlebt haben

Die Mongolei ist etwas mehr als 4 mal so groß wie Deutschland und hat weniger Einwohner als Berlin. Es leben 3 MillIonen Menschen in der Mongolei,  davon 40 % in der Hauptstadt Ulaan Baatar. Das macht 1,9 Einwohner pro km2, in Deutschland sind es 226.
Die Mongolen sind sehr freundlich und dennoch zurückhaltend, findet man eine gemeinsame Sprache, dann bekommt man auch gute Tipps zum Besuch von Sehenswürdigkeiten oder zum Einkauf. Jedoch ist die Sprache oft schwierig.  Unser Mongolisch ist ganz schlecht, Englisch, Französisch, Deutsch und Russisch helfen hier nur in ganz seltenen Fällen weiter. Aber mit Hand und Fuß haben wir auch Einiges klären können. Allerdings waren wir sehr positiv überrascht bei einigen sehr jungen Mongolen (10-12 Jahre alt) die ihr in der Schule gelerntes Englisch freudig in ganzen Sätzen einsetzten und neugierig fragten.
Hilft man Mongolen, z.B. beim Reifenwechsel oder schleppt man ein Auto ab, so erhält man Dank in Form von Naturalien wie Käse, Wodka, Schmaizler (Schnupftabak),  Einladung in die Jurte zum Essen oder einen Orden. Aber auf alle Fälle auch einen Handschlag, der ist hier sehr wichtig.
Die Landschaft ist wunderschön, Wüste, Weite, Steppe, Gebirge und Seen, alles ist genügend vorhanden. Manchmal denkt man es gibt keinen Horizont,  am Ende der Sicht ist Himmel. Daran muss man sich auch erst gewöhnen. Die Wüste Gobi haben wir uns viel sandiger vorgestellt, sie ist aber viel mit Gras bewachsen und auch grober Kies und Steine sind vorhanden. Wenn es nicht gerade im Sandsturm fürchterlich laut ist, dann hört  man nichts, totale Stille, ab und zu einen Vogel oder   eine Fliege. Mücken gibt es ein Glück nicht.
Die Tiere weiden häufig in riesigen, gemischten Herden ohne Zaun und auch meist ohne menschliche Begleitung. Oft muss man wegen Tieren auf der Fahrbahn oder Piste bremsen, aber sie wissen es ja nicht besser. Die bestellten Felder im Norden der Mongolei sind oft eingezäunt und die Tiere weiden draußen.
Die führende Religion ist der Lamaismus, eine Ausprägung des Buddhismus und bedeutet einfache Rituale und das Fortführen alter Gewohnheiten jedoch ohne den Versuch zu missionieren, hier sind alle Religionen willkommen. Wir haben uns ein paar Klöster angeschaut, sie sind bei der Kulturrevolution 1937 zerstört worden und befinden sich jetzt wieder im Aufbau oder der Renovierung der Reste. Der Besuch dieser Klöster ist für die Mongolenfamilien sehr wichtig und einige ihrer Rituale sind immer wieder zu beobachten.

Ein paar Museen haben wir auch besucht, dort  Traditionelles gesehen und erfahren,  meist waren die Beschreibungen nur in mongolisch, doch  auch manchmal englisch. Einiges erkärte sich auch von selbst.

Die Frauen sind gleichberechtigt, bis auf den Ringkampf, da dürfen sie nicht teilnehmen. An den 5 Universitäten des Landes, alle in Ulaan Baatar, gibt es mehr weibliche Studenten, allerdings sind weibliche Politiker fast gar nicht vorhanden.
Hier werden ganz neue Maßstäbe gesetzt,  4 Leute oder 2 Männer und eine Ziege auf einem Moped sind keine Seltenheit. Ebenso die doppelte zugelassene Anzahl an Personen im Auto….kein Problem, das geht. Das Auto der Mongolei ist, noch vor dem Toyota Landcruiser,  der Toyota Prius,  da beim Kauf der Zoll entfällt. Der Prius fährt auch durch Furten und absolviert bestens die schlechten Pisten. Manchmal haben wir schon überlegt umzusteigen.
Auch das Internet setzt hier neue Maßstäbe,  schnell, fast überall verfügbar und sehr günstig. So mussten wir nicht einmal in der Wüste Gobi auf Kommunikation verzichten.

Die Ernährung läuft hauptsächlich über Fleisch und Milchprodukte, bei den Männern auch oft über Alkohol. Wodka ist hier ein großes Thema,  am Wegrand, egal ob Straße oder Piste, sind in hoher Frequenz leere Wodkaflaschen zu sehen. In den kaum zu findenden Einkaufsläden (außerhalb Ulaan Baatars) gibt es riesengroße Stapel mit Wodkakartons zum Verkauf. Zweimal haben wir mit stark alkoholisierten Mongolen leicht unangenehme Erfahrungen gemacht. Lustige Erfahrungen mit alkoholisierten Mongolen überwiegen.

Die Mahlzeiten bestehen hauptsächlich aus Fleisch, wobei alles auf den Teller kommt, also auch das Fett, für uns natürlich sehr gewöhnungsbedürftig. Dann kommt Reis, Kartoffel oder eine Art Hefegebäck, so ähnlich wie bei uns Dampfnudeln, dazu. Gemüse muss importiert werden und ist entsprechend teuer,  so gibt es viel Krautsalat oder gekochtes Kraut, Karotten und Sauerkonserven.
Brot ist auch nicht immer zu bekommen, in den kleineren Orten oft erst 3 Tage nach der Produktion. So haben wir erst in Ulaan Baatar, nach 2 Wochen Mongoleiaufenthalt, ein Brot von gleichen Tag kaufen können. Das war eine Freude.
Wasser für unseren Tank haben wir in den Wasserhäuschen, das jede Ortschaft besitzt, für 1 Cent pro 10 Liter kaufen können. Wir haben immer beobachtet wo die Einheimischen mit ihren Wasserkanistern hingehen, dort sind wir auch hin und haben uns angestellt. Oft wurden wir vorgelassen. Mit der Polizei hatten wir persönlich keinen Kontakt, wir haben nur mitbekommen wie sich ein Taxifahrer mit einem Polizisten sehr laut gestritten hat, als wir den Polizisten im Anschluß nach dem Weg fragten verpflichtete dieser den Taxifahrer uns umsonst dort hinzubringen. Wir bezahlten den Taxifahrer  dann natürlich trotzdem. 
Die Mongolei hat sich gestern Abend mit einem starken Gewitter und Sturm von uns verabschiedet.
So schnell werden wir sie nicht vergessen.

Heute rechts und links des Weges….

Es grünt um uns herum…

Kartoffelfelder

Rapsfelder

Stupa

Landschaft mit Baum

Denkmal in Darkhan


Die Kiefer ist wieder da, Sibirien ist nah. Wir werden morgen an die Grenze nach Russland fahren. 

Kloster Amarbayasgalant 

nachdem wir gestern die Städte Bulgan und Erdenet besucht haben und das Ethnografische Museum angeschaut und bei dem Bergbaumuseum vor im Sommer verschlossenen Türen standen, ist heute das Kloster Amarbayasgalant, übersetzt Glückliche Ruhe, dran. Die Klosteranlage liegt auf 1000 m Höhe von einer roten Mauer umgeben und ist über eine 35 km lange Piste zu erreichen. Die Anstrengung für uns und das Auto lohnt sich aber. Wunderschöne Tempel und Pavillons mit tief gezogenen und schön verzierten Dächern. Es gibt aber auch noch viel zu tun. Mit dem Bau wurde 1727 begonnen und die ca. 50 Gebäude im Jahre 1735 fertig gestellt. Nach der Zerstörung von vor 80 Jahren wird mit Hilfe der UNESCO seit 1977 restauriert. 

Anfahrt zum Kloster 

Haupttempel

Die Geister die ich rief..

alle Dachecken sind so schön gestaltet

im Haupttempel

im Haupttempel

Jurte auf der Klosteranlage 


Heute sind wir mal wieder 160 km Piste gefahren 

Start war am Ogii Nuur, Endpunkt ist Orkhon, die Stadt am gleichnamigen Fluss. Die Landschaft war wieder einmal atemberaubend. Viele Tiere haben wir auch wieder gesehen. Das Beste waren über 20 Adler, so groß wie Schwäne, die sich alle um ein Stück Aas bemühten. Peter ist mit seinem Fotoapparat näher hin gegangen. Ich bin auf Abstand geblieben, aber sie ließen sich beim Fressen nicht stören. Unglaublich….das hatten wir beide noch nicht gesehen.                     Stellenweise war die Piste heute gut, aber teilweise Schlagloch an Schlagloch und viel Schrägfahren am Hang. So reicht es uns für heute…Feierabend…

Peter beim Fotografieren der Adler