Heute ist Halbzeit

70 Tage sind seit unserer Abreise vergangen. 12775km sind wir auf Achse unterwegs und ca. 1000km mit Fähren.

Jetzt sind wir 50km vor der mongolischen Grenze. Mal schauen was uns da erwartet und wie es in diesem dünn besiedelten Land mit dem Internet funktioniert. In Ulaan Baatar werden wir laut Plan erst gegen Ende des Monats sein.

Bis bald……

Die letzten zwei Tage 

waren wir im Altaj unterwegs. Gestern hat uns unsere persönliche Regenwolke bis zum späten Nachmittag begleitet. Heute ist Sonne aber sehr starker Wind.  Rechts und links der Straße bewachsene Berge über 2500m, aus der zweiten Reihe spitzen ab und zu schnneebedeckte Berge durch, wunderschöne Landschaft, immer am Fluß entlang. Adler, viele andere Vögel und niedliche Erdhörnchen sehen wir entlang des Weges. Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Pferdeherden ebenfalls. 

Wir befahren den Chuysky-Trakt, den (früheren) Handelsweg zwischen Russland und der Mongolei. Zwei Pässe waren auch dabei, bis 1716m ging es hoch,  wir mögen uns gar nicht vorstellen wie das früher mit Pferden war. Von 1903 bis 1913 wurde der Trakt für Pferdegespanne gebaut und in den 1920er Jahren als Straße befestigt. Aber die Straße heute ist neueren Datums und lässt sich gut fahren. Keine Schlaglöcher und Rüttelei…das gibt es dann ab morgen wieder, die Pisten in der Mongolei auf dem Weg in die Wüste Gobi. Wir sind schon sehr gespannt……

Jetzt sind wir in Bijsk

hier fließen Katun und Bija zum Ob, einem der größten Flüsse Sibiriens, zusammen. 

Die Stadt wird renoviert und versucht an den Glanz und Handel von früher anzuknüpfen. Hier startet auch der so genannte Čujsker Trakt, der Handelsweg von Sibirien in die Mongolei.

 Peter der Große

Mariä-Entschlafens-Kapelle  (kein Schreibfehler!!!)

Häuserzeile

Am Sonntag sind wir

nach Russland eingereist. Es war problemlos. An der kasachischen Grenze benötigten wir 1,5 Std. bedingt durch Sonntags-,  Ausflugs- und Shoppingverkehr. Auf der russischen Seite waren es noch mal knapp 30 min.

Dann waren wir in Russland. Riesige Felder mit Getreide, Kartoffeln und Sonnenblumen, so weit das Auge reicht. 

Die Straße in Richtung Mongolei ist sehr gut ausgebaut und lässt sich gut fahren. LKWs sind hier etwas schneller als bei uns. Wir werden oft von ihnen überholt.

Am Samstag waren wir in Semej,

früher Semipalatinsk. Hier wurden bis ins Jahr 1991, auf dem Testgelände in der Steppe, Atombombenversuche gemacht. Es war Sperrbezirk und die Leute, die hier wohnten, waren zwar gut versorgt, dürften aber keinen Besuch bekommen. Jetzt soll die Strahlenbelastung unter der zugelassenen internationalen Grenze sein. Die Stadt wurde restauriert, Museen und Gedenkstätten eingerichtet. Davon werden wir uns etwas ansehen. 

Als erstes gingen wir in den Park in dem das Monument zum Gedenken der Strahlenopfer steht. Es ist ca. 20m hoch, mit schwarzem Marmor verkleidet und wirklich sehr beeindruckend. Viele Brautpaare waren zum Fototermin da. 

Dann ging es in die Stadt und Heimatkundemuseum, dort war neben Tierwelt, Trachten und Haushaltsgegenständen auch das Poligon, das Versuchsgelände,  ein großes Thema.

Das Museum zum Gedenken der Strahlenopfer ist an die Anatomische Fakultät der Uni angegliedert und war leider am Samstag Nachmittag geschlossen. Uns wurde aber auch von einem Besuch als „Nichtmediziner“ abgeraten.

Anschließend haben wir uns noch die 750m lange Hängebrücke, eine der größten,  angeschaut und die Auferstehungskathedrale besucht.

Kasachstan,

fast wie bei Raumschiff Enterprise….endlose Weiten… nur begrenzt durch Bergketten am Horizont.  Eine ganz andere Landschaft als bisher. 

Jedoch am Sonntag, auf dem Weg zum Alaköl, ein See halb so groß wie der Bodensee, wurden wir durch eine Landschaft,  die in jede Modellbaueisenbahn gepasst hätte,  entschädigt. Allerdings verloren wir auf dem Weg dorthin aus heiterem Himmel die Motorhaube, Peter versuchte kontrolliert zu bremsen, es ging natürlich an dieser Stelle auch gut bergab, aber sie fiel doch noch runter und schlidderte über die Straße. Nun hat Hoss eine zerkratzte Nase und muss zu Hause lackiert werden.
Als wir dann in Köktuma, am Alaköl, angekommen sind, suchten wir ein Restaurant oder ähnliches….nichts zu finden. Anton fragte einen Einheimischen, dann hat die Familie sofort ihre Küche als Restaurant eröffnet und uns mit einem typischen kasachischen Gericht bewirtet. Lamm mit Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln.
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen am Alaköl, schwarzer Kieselstrand und türkisfarbenes Wasser…..und hingen noch einen Pausentag dran. 
Dann gab es wieder zwei Fahrtage, immer geradeaus, mittelschlechte und schlechte Straße. Ca. 300 km pro Tag. Kasachstan ist das neuntgrößte Land der Erde, da gibt es selbst im Transit viel zu fahren.
Mittwoch erreichten wir die Sibinsker Seen, 5 kleine Seen in einer Reihe, umrahmt von Granitfelsen,  die ausschauen als ob  Pudding mehrfach im Topf überkocht ist. Donnerstag ist Ruhetag, nachmittags bekommen wir Besuch von 5 Kasachen und feiern mit Wodka ( Peter trinkt meinen Teil mit) Kasachisch-Deutsche Freundschaft  ( =Druschba = gelerntes Wort für heute).